Himmelfahrt 26.5.22 Albrecht Burkholz

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen.

Liebe Gemeinde:

Meine Botschaft am heutigen Himmelfahrtsgottesdienst ist: unser Glaube ist wichtig und wirkt auf die Welt. Denn unser Retter und Heiland und Erlöser, der mit uns verbunden ist, Jesus Christus, ist im Himmel und König über die ganze Welt. Was wir glauben und wie wir den Glauben leben – das hat Bedeutung für die Welt. Weil wir mit Jesus Christus verbunden sind. Unsere Gebete wirken auf den, der im Himmel sitzt zur Rechten Gottes. Und wir folgen seiner Stimme, wenn wir den Nächsten lieben, für Frieden und Gerechtigkeit eintreten, tief in uns die Schatten dem göttlichen Licht aussetzen. Unser Glaube ist wichtig für die Welt.

Nun wissen wir alle: das Christentum in Europa ist schwach geworden und bräuchte dringend eine Boosterimpfung. In den Kirchen wird debattiert, wie denn eine solche Boosterimpfung aussehen könnte. Aber unabhängig von schwächer werdenden Kirchen: unser Glaube ist wichtig. Unser Glaube ist stark und wirksam. Denn unser Glaube hängt an Jesus Christus, der mit der Himmelfahrt für die ganze Welt bedeutsam geworden ist.

Schauen wir in den Himmel. Hier auf dem Heimkehrerplatz können wir das besonders gut. Der Himmel ist das, was immer weiter geht. Wenn wir jetzt richtung Eppertshausen gehen: der Himmel geht mit uns. Der Himmel ist das Unbegrenzte über uns. Der Horizont. Soweit wir sehen können und darüber hinaus. Und das gilt räumlich und auch zeitlich. Der Himmel war vor uns und wird nach uns sein. Himmel ist das Überuns und das Voruns.

Der physikalische Himmel geht also ganz selbstverständlich in den symbolisch-religiösen Himmel über.

Himmel ist der Bereich Gottes. Jesus Christus ist im Himmel und sitzt zur Rechten Gottes. Wir werden nach dem Tod dort sein. Und die Menschen, die mit uns verbunden waren, und gestorben sind, sind dort, im Himmel, im Bereich Gottes.

Unser Glaube ist wichtig, wichtig für die Welt. Denn in unserem Glauben liegt die große Möglichkeit, Schwieriges zu überwinden. Die Jünger Jesu damals haben den Schock seines Todes überwunden, auf diesem Weg über die ersten Erscheinungen des Auferstandenen, dann das Miterleben der Himmelfahrt und dann die Ausgießung des Heiligen Geistes, die wir in 10 Tagen begehen. Hier auf dem Heimkehrerplatz haben Kriegsheimkehrer das Schwierige des Krieges überwunden, indem sie hier gemeinsam etwas aufgebaut, eine Begegnungsstätte im Wald. Dann hat der Heimkehrerverband vor einigen Jahren aufgehört. Es gab eine Pause und dann hat eine Gruppe Männer angefangen, den Heimkehrerplatz zu renovieren und hier den Weg entlang Bäume zu pflanzen. Unser Glaube ist wichtig und verändert die Welt.

Heute möchte ich allen Mitchristen danken, die mit uns zusammen hier ökumenischen Himmelfahrtsgottesdienst feiern. Denn wir müssen uns das immer wieder bewusst machen, dass unser Glaube wichtig ist. Wichtig für uns persönlich. Wichtig für unsere Familien. Wichtig für unsere Orte. Wichtig für unsere Gesellschaft.

Unser Glaube ist gefährdet und angegriffen. Viele Angriffe auf verfasstes Christentum gibt es unserer Kultur. Deshalb ist es um so wichtiger, dass wir zusammen Gottesdienst feiern. Wir brauchen christliche Helden, die sich nicht ins Bockshorn jagen lassen durch ein paar Idioten, die nichts besseres zu tun haben, als Gläubige zu verspotten. Wir befinden uns in einem Kampf. Obwohl wir den Glauben brauchen, um Trost zu finden, um mit den Belastungen des Lebens klar zu kommen, ist unser Glaube angegriffen.

Unser Glaube ist wichtig. Wir hatten am Wochenende Konfirmation. Die Küster haben vorher eine Kirchengrundreinigung gemacht und die Gemeindearbeiter haben das Kriegerdenkmal gärtnerisch auf den neuesten Stand gebracht. Das zeigt: unser Glaube ist wichtig. Und wir wünschen den jungen Menschen, die in den Glauben hineinwachsen, dass sie im Lauf ihres Lebens immer wieder Zugang dazu finden. Dass in ihnen Glaube, Liebe und Hoffnung stark sind. Nicht verschüttet, verdeckt, überlagert werden.

Unser Glaube ist wichtig, weil er in eine Bewegung zum Heilwerden der Welt hinein gehört. Jesus hat es verkündet: das Reich Gottes ist im Kommen. Gottes Wirken hin zu Frieden und Gerechtigkeit ist mitten unter uns wie Sauerteig im Teig. Und wir mit unserem Glauben gehören zu diesem Sauerteig, der den Teig durchsäuern soll. Wir normale Menschen mit normalen Schwächen und Vorurteilen und Schatten. Mit unserem Glauben öffnen wir uns dafür, dass Jesus Christus wirken kann. In uns wirken kann. Durch uns wirken kann. Trotz uns wirken kann. Und das ist eine weltweite Wirkung hin zu Gottes Reich. 

Unser Glaube ist wichtig und kostbar. Wir sollten ihn hüten wie einen Augapfel. Denn unser Glaube hilft uns, sinnvoll zu leben. Verbunden mit Jesus Christus, dem König, der zur Rechten Gottes sitzt und für die ganze Welt Bedeutung hat.

Unser Glaube ist wichtig nicht in dem Sinn, dass andere Sichtweisen, Weltanschauungen, Religionen und unwichtig oder falsch wären. Das zu denken, haben wir nicht nötig. Unsere Aufgabe ist es nur, mit Jesus Christus für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einzutreten. Wo Menschen dem nicht entsprechen, da müssen wir widersprechen. Aber wir hören auch zu. Denn auch wir haben die Wahrheit nicht mit Löffeln gefressen. Jesus Christus ist die Wahrheit. Aber wir sind nur Spiegel dieser Wahrheit. Die Wahrheit ist eine Person und deshalb mit uns unterwegs. Es geht nicht um wir gegen die, sondern um wir mit Jesus Christus. Und das geht immer nur annäherungsweise. In der Nachfolge versuchen wir, Jesu Weg zu gehen. Wir sind nicht Jesus. Wir sind immer auch wie die Jünger Nichtverstehende, Verleugner, ja Verräter. Unser Glaube ist nur klein wie ein Senfkorn. Aber das reicht, um mit Jesus Christus manchmal Gott so zur Welt zu bringen, dass es wie ein Wunder ist. 

Für alle, die ich hier sehe, ist Glaube etwas sehr persönliches. Und damit ist das auch sehr unterschiedlich. Jesus Christus ist ein inneres Andachtsbild. Und das ist nur ein schwacher Abglanz von dem Jesus Christus, der in den Himmel aufgefahren ist und zur Rechten Gottes sitzt. Unser Glaube ist immer nur schwach, im Entstehen und braucht die anderen Christinnen und Christen, die manches anders sehen. Und doch ist dieser schwache Glaube wichtig. Weil er uns mit Jesus Christus verbindet, der König ist. Der im Himmel ist. Der für alle der Horizont ihres Lebens ist.

Ich wünsche uns allen ein gelingendes Weitergehen auf dem Weg des Glaubens. 

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere menschliche Vernunft, der bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus zum ewigen, seligen Leben. Amen.

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