Liebe Gemeinde,
Worte sind mächtig. Sie sind manchmal sogar mächtiger als jede Waffe dieser Erde.
Sie sind nur subtiler als ein Panzer. Die Wirkung von Worten ist manchmal erst zu sehen, nachdem Jahre vergangen sind.
Und doch sind Worte mächtig. Sie können aufbauen und Hoffnung bringen, oder länger verletzen als jedes Schwert es könnte.
Wenn ich es wage, die Worte: „Ich liebe dich.“ Auszusprechen, haben sie mehr Wirkung auf mein Leben und meine Beziehungen als alles andere. Wenn ich jemandem alles Gute zum Geburtstag wünsche und ihm Gottes Segen wünsche, dann kann ich am Strahlen im Gesicht dieser Person sehen, wie wirksam meine Worte sind.
Wenn ich jemanden lobe, und sage voller Überzeugung: „Gut gemacht.“ Dann wirkt das mehr als ich mir manchmal klar mache.
Und wenn es mir selbst gerade schlecht geht, kann ein einfaches ernst gemeintes: „Wie geht es dir?“ meine Stimmung verändern, denn ich merke, ich bin nicht allein. Ich bin einem anderen Menschen wichtig. Und das baut mich noch für Tage auf.
Und nur durch Worte und ja auch erschreckende Bilder, bringt Präsident Selensky die westliche Welt dazu, ihn mit Waffen zu unterstützen, die vorher nie denkbar gewesen wären.
Worte können unglaublich viel Gutes in der Welt tun, aber sie können auch unglaublich verletzend sein. Ein Kind, dass Tag ein Tag aus nur hört, dass es nichts kann, dass glaubt diese Lüge irgendwann. Ein geliebter Mensch, der uns im Streit verletzt, trifft uns tiefer als jeder Fremde, der uns hasserfüllte Worte ins Gesicht schreit.
Eine andere Meinung kratzt am Bild, dass ich von der Welt habe und ist dadurch unangenehm und kann danach auch heilsam sein.
Ja Worte sind mächtig, und wie ihre Macht genutzt wird, hängt von uns Menschen ab, ob für Gutes oder Böses.
Und doch, wenn ich sehe, was ein Erdbeben für eine Zerstörungskraft hat, ist es manchmal schwer an die Kraft der Worte zu glauben.
Doch wenn es Gottes Wort und seine Gedanken ist, dann sieht die Sache schon mal anders aus. Was Gottes Wort bewirken kann, dass wusste schon der Prophet Jesaja im Alten Israel. Er hofft darauf, dass sein Volk aus der Gefangenschaft in Babylonien eines Tages zurückkehren kann und Gott und sein Wort machen ihm Mut. Doch hören Sie selbst, was der Prophet Jesaja uns als Gottes Rede überliefert hat. Ich lese aus Jesaja, Kapitel 55, Gott spricht:
Jes 55, (6-7)8-12a:
Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist. 7Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.
8Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, 9sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
10Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, 11so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.
12Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.
Tja, liebe Gemeinde, Gottes Wege und Gedanken, sind höher und anders, als wir uns das vorstellen können. Das ist für manche tröstlich und für jemanden, der alles verstehen will unerträglich.
Wir Menschen scheitern oft an dieser Tatsache. Wir wollen unsere Welt, einander und vor allem dieses Wesen, dass mächtiger und weiser als wir alle ist, unglaublich gern verstehen.
Er hat diese Welt geschaffen, in der wir Leben und die Wissenschaften haben uns gezeigt, wir komplex und schön und erstaunlich diese Welt ist. Und nach Jahrhunderten an Forschung, verstehen wir selbst unsere Schwerkraft nur Ansatzweise. Und doch wollen wir den Schöpfer dieser Welt verstehen. Verstehen, wieso er Gewalt und Kriege zulässt, Schicksalsschläge und den Tod. Krankheiten und Gräueltaten. Und doch fragen wir uns nie, wieso er unsere Welt auch so schön geschaffen hat, dass sie eine Fülle von Leben zulässt, eine Artenvielfalt, die laut den Mathematikern extrem unwahrscheinlich ist.
Mit der Tatsache, dass Gott anders ist als wir, werden wir Leben müssen. Und dass wir Menschen wohl nie all seine Taten verstehen werden, damit müssen wir leben.
Doch was er uns hier auch verspricht, ist das sein Wort auf der Welt Wirkung zeigen wird. Es wird sein wie Regen oder Schnee, der auf die Erde fällt und sie fruchtbar macht, ihr erlaubt Leben zu generieren. So wird sein Wort, dass mächtiger ist, als jedes unserer Worte, auf der Welt wirken. Und seine Wirkung wird spürbar sein und er wird mit ihm erreichen, was er vorhat. Und am Ende werden seine Wirkungen dafür sorgen, dass sein Volk Freiheit erhält und in Frieden leben kann.
Denn Gott ist in seiner Weisheit ein vergebender Gott. Auch wenn wir nicht verstehen warum, er will uns Menschen vergeben auch wenn wir es nicht verdienen.
So hat Gott nur durch sein Wort die Welt erschaffen und so wird uns vergeben nur durch sein Wort. Und so heilt Gott nur durch Worte, mehr als jeder Arzt es je könnte.
Und ein Wort, dass von Gott zu uns gekommen ist, ist Jesus Christus, Johannes nennt ihn das Wort Gottes. Und durch sein Kommen hat unsere Welt eine Seite von Gott kennengelernt, die sie vorher nicht kannten.
Und ja durch ihn kehrt Gottes Wort nicht leer zu ihm zurück. Jedes Gutes Wort, jedes vertrauensvolle Gebet, jede Bitte für andere, die wir alle an Gott richten, im Namen Jesu Christi, ist eine Stärkung für Gottes Gute Werke in dieser Welt. Denn auch unsere Worte sind mächtig, und so können auch wir mit unseren Worten mit Gottes Hilfe diese Welt verändern.
Vielleicht brauchen Gottes Worte und unsere Worte nur eine Weile, wenn sie wie der Regen in der Erde versickert. Auch dann dauert es ja eine Weile, bis eine Pflanze davon wächst.
So brauchen auch unsere Worte manchmal länger als wir wahrnehmen können, bis sie ihre Wirkung erreichen.
Doch ich vertraue darauf, wie Gottes Wort, sind auch meine Worte wichtig und wirkungsvoll. Und ich werde versuchen sie, wenn ich kann für Gutes zu nutzen.
Und sie?
Kanzelsegen: Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen (Phil 4,7 in einem Wort abgewandelt)